Wilhelm II.

Der Ortsteil Lichterfelde ist nur wenigen Besuchern ein Begriff. 

Nachdem der Verfassungskonflikt von 1860 die Reorganisation und Aufstockung der Preußischen Armee bei gleichzeitigen Budgetengpässen eingeläutet hatte, kamen Unternehmer wie Johann A.W. Carstenn gerade recht: Dieser finanzierte im Südwesten Berlins großzügig Kadettenanstalten und errichtete eine standesgemäße Villenkolonie für die Offiziere des Bürgertums, in deren Mitte die disziplinierte Militarisierung als gesellschaftliches Leitmotiv endgültig angekommen war. 

In dieser ungewöhnlichen Stadtführung verbinden wir das Leben Wilhelms II. von Paraden, Kaisermanövern und Schlachtverehrung über seine Rolle als Kriegstreiber und Getriebenem bis hin zu seiner politischen Haltung im Exil mit der exzentrischen Architektur als auch den populären Bewohnern Lichterfeldes. 

Wie es zum Phänomen des "typisch preußischen" Militarismus kam, der als bekannteste Karikatur Zuckmayers Hauptmann von Köpenick hervorbrachte, welchen Einfluss dieser auf den Verlauf der Weltkriege hatte und weshalb sich der zivile Ungehorsam in manch einer Häuserfassade entlädt, werden wir ebenso auf den Grund gehen, wie der Frage nach Wilhelms schwieriger Mutterbeziehung und seinem kuriosen Kostümtick. 

Bismarckviertel  -  Wohnhaus Otto Lilienthal  -  "Burgbauten" und Schweizerhäuser  -  Rother Stift  -  -  Gardeschützenkaserne  -  ehem. Kadettenanstalt  -  Gutshaus Lichterfelde  -  u.v.m.

Vor dem S-Bahnhof Botanischer Garten,

12203 Berlin